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Interessenten- und Mitgliedertreffen

 1-2 mal meist dienstags im Monat, 18 – etwa 21Uhr,
gemäß Ankündigung hier:

Montag 13.5.2024
18:00 Uhr
Oecher Lab
Kapuzinergraben 19d
Aachen

Der Tag des Baumes geht auf die arbor day resolution von 1872 zurück, die J. Sterling Morton in Nebraska, USA, als Anlass zu einer umfangreichen Baumpflanzaktion beantragte. Später von den Vereinten Nationen übernommen, wird der Tag des Baumes in Deutschland seit 1952 jeweils am 25. April gefeiert.

2019 hatten wir in Kooperation mit NABU, Ökologie-Zentrum und Stadtoasen die Pflanzung von 3 Flatterulmen, damals der Baum des Jahres im Westpark initiiert. Coronabedingt fielen Folgeaktionen aus und auch in diesem Jahr gestaltet sich das Bäumepflanzen wie gewohnt administrativ schwierig und aufwendig.
Immer wieder suchen engagierte Bürger, Gruppen, Vereine oder Unternehmen Standorte für ihre Baumspenden, aber der Flächenmangel für Baumpflanzmaßnahmen steigt infolge immer neuer Bebauungen und konkurriert mit Ersatzpflanzungen, die schon bevorzugt zu leisten sind.
Geeignete Freiflächen schwinden also, während der Anspruch, mehr Bäume zu pflanzen, steigt.
Auch sollten Baumspenden nicht in die Verantwortlichkeit zuständiger Stellen eingreifen, ihren Verpflichtungen allgemeiner Baumnachpflanzungen nachzukommen.

Spenden:

spenden ABB

Die Bäume des Jahres:

Mittelgroßer Baum, der bis 10 Meter in der Höhe erreicht. Die Wurzeln besitzen Mykorrhiza. Der Name Mehlbeere (sorbus area) bezieht sich wahrscheinlich darauf, dass die reifen und getrockneten Früchte früher dem Brotmehl beigemischt wurden

Die Moor-Birke wächst als laubabwerfender, also sommergrüner Baum oder Strauch, mit einem oder mehreren Stämmen, und kann Wuchshöhen von bis zu 30 Meter erreichen. Einzelexemplare können etwa 120 Jahre alt werden. Sie ist kennzeichnender Baum der Moor- und Bruchwälder sowie trockenerer Bereiche in Regenmooren. Als Pionierbaumart ist sie in der Lage, rasch neu entstandene Lebensräume zu besiedeln.

am 21. März jedes Jahres ist der internationale
Tag des Waldes

Eigentlich überflüssig zu erwähnen, daß jeder Tag ein Tag des Waldes ist. Daß man das heutzutage extra betonen muß, zeigt den allgemeinen Verlust einer als selbstverständlich zu erwartenden Wertschätzung der natürlichen Lebensgrundlagen. Es ist auch Mode geworden für alles und jedes einen „Tag“ auszurufen. Dieser inflationäre Trend löst den Fokus auf etwas Wesentliches wieder auf und wird zur Belanglosigkeit, wenn neben wirklich Lebenswichtigem z.B. ein „Tag der Stützstrümpfe“ der orthopädischen Innung gleichrangig ausgerufen wird.

Der Wald hat eine viel fundamentalere Bedeutung als bloß Nutzobjekt des Menschen für Holzgewinnung und Freizeittourismus zu sein. Es gibt ihn in zahlreichen Ausprägungen, ob boreal, subtropisch, tropisch als Regenwald in Mischwaldformen, spezielle Bruch- und Auwälder, maritime Mangrovenälder, bis hin zu submarinen Tangwäldern.Dennoch wird auch auf noch viel kleineren urbanen Parzellen Miniwald als „tiny forest“ bezeichnet.

Weiterhin unterscheidet man Wald von Forst und daneben gibt es noch den traditionell bewirtschafteten „Bürge- oder Bürgerwald“ (z.B. der nahezu vernichtete Hambacher Wald) sowie den Niederwald als besondere Nutzungsformen.

Wald ist also viel mehr als bloß eine Ansammlung von Bäumen und folgt damit, wie zahlreiche andere Lebensräume auch, dem Emergenzprinzip der Natur. Daß er dabei wesentliches Atmungsorgan der Erde und klimarelevant ist, ist den wenigsten wirklich bewußt. Waldnutzung, sofern sie waldverträglich im Sinne des Biotoperhalts ist, kann nachhaltiger Kreislauf sein. Leider ist die Vernichtung von Wald, um ihm den Boden für Plantagen für Monokulturen, sogenannten „Energiewald“ und Baumaßnahmen aller Art zu entreißen, dagegen tagtägliches Geschäft und selbst am Tag des Waldes wird da kein besinnliches Innehalten stattfinden. Schlimmer noch wenn lobbyistisches Eigennutzdenken die Zerstörung von Wald als Biotop für diverse Fremdnutzungen mißbräuchlich als „ökologisch“, „grün“ oder „nachhaltig“ verkauft und Sinn und Wert der Natur auf den Kopf stellt. Denn mit diesem „greenwashing“ wird bloß Ökonomie mit Ökologie bemäntelt. Diese Täuschung und beschwichtigende Irreführung der Öffentlichkeit hat damit fatale Folgen noch ungehemmterer Ausbeutung und Umweltzerstörung.

Neben den „Entscheiden“ für andere, weniger schädliche Technologien, die nicht in Folge umso hemmungsloser, sondern im Gegenteil auch gemäßigter eingesetzt werden müssen, müssen wir mit viel dringlicherer Priorität die natürlichen Lebensgrundlagen bewahren und dazu gehören substanziell die Wälder. Neben der Übernutzung für Freizeitvergnügen dürfen Wälder nicht auch noch als technische Plattformen mißbraucht werden. Wälder, insbesondere artenreiche Mischwälder sind ohnehin letzte Rückzugsorte für eine schwindende Fauna und verdienen auch daher besonderen Schutz. Deshalb wird waldökologisch eine Waldumwandlung von Mono- zu klimaresilienteren Mischwaldkulturen angestrebt.

Die meisten laufenden Wiedergutmachungsanstrengungen auch internationaler „Wieder-bewaldungsmaßnahmen“ haben eher den Charakter einer Alibifunktion, weil nicht auf die maßgebenden Wissenschaftler gehört, sondern bloß eine Art Ablaßhandel getrieben wird, damit man den Rücken frei hat, andernorts weiterhin Raubbauschäden ausführen zu können. Damit ist sogar ein neuer
Wirtschaftszweig an Dienstleistungen entstanden, der mit vermeintlich ökologischen Maßnahmen als neuem Markt, zu ökonomischem Wachstum beiträgt.

Das erste vielleicht sogar gewollte Mißverständnis besteht darin, daß die Wiederbewaldung von Waldflächen keine ist, sondern eine Wiederaufforstung und damit eine Selbstverständlichkeit nachhaltiger Waldbewirtschaftung. Aufrufe für Waldspenden sind daher fehl gerichtet, weil Wiederaufforstung zu den ursächlichen Aufgaben der Waldbesitzer zählt, wobei auch der natürliche Wiederaufwuchs
eine Möglichkeit darstellt. Noch schlimmer, wenn damit die im Waldkreislauf aufzuforstenden Waldflächen mißbräuchlich als Ersatzpflanzungsflächen für Ausgleichmaßnahmen von Bauprojekten aller Art herhalten sollen. Denn so werden verpflichtende Ersatzpflanzungen, die keinen Platz auf den stetig wegen weiteren Versiegelungen und Kahlschlägen schwindenden Flächen finden, auf immer den gleichen Waldflächen nachgepflanzt, weswegen das keine Ersatzmaßnahmen sondern nur Mogeleien sind. Auch läßt die Effektivität solcher Maßnahmen zu wünschen übrig, denn im Zuge des Waldwachstums werden selektiv
die kräftigsten und widerstandsfähigsten Bäume durch Auslichtungen gefördert, sodaß nur etwa 2% der anfänglich gepflanzten Jungbäume überleben.

Der zweite, wohl noch schlimmere Fehler sind die als Wiederbewaldungsaktionen titulierten Vorhaben, die stabile existierende Biotope überplanend beanspruchen die zuvor keine Waldbiotope waren, wie Moore, offene Graslandschaften, Savannen, etc. Damit wird der ökologische Schaden, ganz im Gegenteil zum propagierten Vorhaben, bilanziell auch noch vergrößert. Einfach mal Biotope zu wechseln wie technische Module, entspringt einem offenbar realitätsfernen, überhastetem, bürokratisch orientiertem Denken. Auch hier gilt, einfach Bäume pflanzen, weil man Spendengelder, Ausgleichsforderungen oder aus einem Zertifikatehandel die Verpflichtung zum Pflanzen von Baumkontingenten hat, macht noch lange keinen als Biotop funktionierenden Wald.

So hat auch die mit zahlreichen Auszeichnungen vor Jahren mit viel gutem Willen gestartete globale „plant for the planet“-Bewegung zu viel Unsinn geführt und damit Spendenressourcen verschwendet, weil Millionen Bäume an falschen Standorten gepflanzt unbetreut wieder eingegangen sind.

Letztlich gibt es zuallererst nur eine wirklich sinnvolle Maßnahme, nämlich den wertschätzenden Erhalt bestehender Wälder. Das hat sogar ökonomisch gesehen den großen Vorteil, in den Genuß der ökologischen Dienstleistungen ohne Zusatzkosten zu kommen. Und darüber hinaus ist das eine, ohne soziale Unterscheidung, dem Allgemeinwohl dienende Angelegenheit.